Kürzlich sah ich einen Cartoon mit dem Titel «Überbringer schlechter Nachrichten». Das Bild zeigte eine leuchtende Polizeikelle und eine Personenwaage. Ich ergänze diese Reihe für uns Oltner*innen um ein Fenstercouvert vom Steueramt.
Seit einigen Jahren steigt die Steuerbelastung in Olten kontinuierlich. In finanzieller Hinsicht ist Olten deutlich unattraktiver als andere Städte. Es bleibt weniger übrig für die Rentenvorsorge, für Weiterbildungen und für persönliche Wünsche. Klar ist der finanzielle Aspekt nur einer der Entscheidungskriterien für einen Wohn- oder Firmenstandort. Das Angebot zur Freizeitgestaltung und der «Groove», den man in Olten spürt, tragen zum Wohlbefinden bei. Anlässe von unterschiedlicher Seite, wie Fotofestival, Bürostuhlrennen und Adventsdorf, zeigen ein tolles Engagement. Sagen wir ihnen danke – mit guten Rahmenbedingungen. Als Vertreterin der glp begrüsse ich Investitionen in unsere Infrastruktur: Ein Bildungssystem, das gute Chancen bietet, und eine belebte Innenstadt bilden die Basis für ein lebenswertes Olten.
Wir plädieren für Nachhaltigkeit, auch beim Umgang mit Steuergeldern. Diese Gelder gehören uns allen, indem wir sie treuhänderisch der Stadt übergeben. Damit ist der Wunsch nach einem haushälterischen Umgang verbunden: Wir können uns vieles leisten, nur nicht auf einmal.
Wir sagen ja zu einem soliden, investitionsorientierten Budget. Die Digitalisierung ist eine enorme Chance, um Abläufe in der Verwaltung zu vereinfachen und Mittel für nachhaltige Investitionen frei zu setzen.
Wir sagen nein zum unverantwortlichen Umgang mit Steuergeldern, denn unnötige Steuererhöhungen auf Vorrat verhindern den nachhaltigen Aufschwung. Als Grünliberale nehmen wir Verantwortung für die heutige und zukünftige Bevölkerung: für die nächsten Generationen als auch für Menschen und Firmen, die sich Olten als Wohn- oder Firmenstandort auswählen. Wir leben nicht nur im hier und jetzt. Mit Blick auf die Zukunft bitte ich Sie, das geplante Budget abzulehnen.
Gerda Jank, GLP Olten